Schreibt ihr "du" eigentlich jemals groß, außer am Satzanfang?

mina@berlin.social

paulfoerster@swiss.social

@mina Ja, und zwar jedesmal bei einer persönlichen Anrede, ausser bei Wiederholungen im gleichen Satz, ganz so, wie ich es gelernt habe. Das betrifft nicht nur das Du, sonder auch das Dir.

Generelles "modernes" Ignorieren von Gross- und Kleinschreibung, empfinde ich als Ausdruck von fehlendem Respekt dem Leser gegenüber. Also schreibe ich Dir weiterhin in entsprechender Schreibweise.

Und ja, auch vor einem "und" darf ein Komma stehen, wenn im nachfolgenden Nebensatz ein Verb steht.

mina@berlin.social

@paulfoerster

Ich nie, aber:

Konsequente Kleinschreibung (also alles außer Namen und Satzanfängen) finde ich unglaublich mühsam zu lesen.

brokar@mastodon.social

@mina @paulfoerster

Das geht mir aber genauso mit 3 aufeinanderfolgenden Konsonanten, wie Sauerstoffflasche. Das sieht einfach falsch aus.

Und ich liebe immer noch das ß.

Ich schreibe direkte Anreden (du/ihr) auch nur gross, wenn ich die Leute persönlich kenne. Sie immer.
Zumal heutzutage sowieso jeder schreibt wie er will.

mina@berlin.social

@Brokar

Was heißt, du liebest immer noch das "ß"?

Das gibt es nach wie vor. Nur nicht nach kurzen Vokalen.

Es heißt nicht "gross", sondern "groß" (außer in der Schweiz).

@paulfoerster

paulfoerster@swiss.social

@mina @Brokar Das “ss" ist auch in Deutschland ein völlig legitimer Ersatz für das ß, ausser in Eigennamen. So war es zumindest früher einmal.

Und ja, auf schweizer Tastaturen findet sich das ß durch Druck auf Alt-s bzw. Option-s beim Mac.

mina@berlin.social

@paulfoerster

Doppel-S statt ß geht in Großbuchstaben oder wenn es in einer Schrifttype nicht vorhanden ist.

Warum die Schweizer unbedingt am Doppel-S festhalten wollen, wo es heutzutage nicht mehr nötig ist (man hat das ja nur gestrichen, um Platz für französische Sonderzeichen in Schreibmaschinen zu haben), verstehe ich echt nicht.

Aus einer Notlösung eine Frage nationaler Identität zu machen, finde ich total affig.

@Brokar

mina@berlin.social

@paulfoerster

Klar. Du kannst auch "ae", "oe" und "ue" statt "ä", "ö" und "ü" schreiben.

Es sieht aber kacke aus.

@Brokar

paulfoerster@swiss.social

@mina @Brokar Wenn mich nicht alles täuscht, hat die Rechtschreibreform das Doppel-s als Standard eingeführt, ausser (teilweise) bei Strassennamen.

Mich stört das ß, weil es das Schriftbild stört. Umlaute hingegen nutze ich und mag die Ersetzungen nicht.

mina@berlin.social

@paulfoerster

Die erste Behauptung ist falsch.

Doppel-s ist das stimmlose "s" nach kurzen Vokalen, ß nach langen.

Wie gesagt: Im Schweizer Schriftdeutsch existiert es nicht. Das ist allerdings eine regionale Extrawurst. Nicht mehr.

Es stört nur das Schriftbild, wenn die Schrifttype dafür nicht designt wurde.

@Brokar

paulfoerster@swiss.social

@mina @Brokar Ich habe gerade im online Duden nachgeschaut. Du hast Recht. Abgesehen davon schrieb ich “Wenn mich nicht alles täuscht…” Etwas hat mich eben getäuscht. Damit war es keine Behauptung, sondern eine (zugegebenermassen falsche) Annahme.

Trotzdem bleibe ich beim ss, statt ß. So, wie Du dir erlaubst, die Regel bzgl. Gross- und Kleinschreibung bei Pronomen zu beugen, lege ich die Doppel-s Regel nach meinem Gusto aus. Mach was dran.